Ad-hoc-Gruppe zur pluralisierten Sicherheitsarbeit auf dem DGS-Kongress

Ad-hoc-Gruppe zur pluralisierten Sicherheitsarbeit auf dem DGS-Kongress

21. September 2020 Veranstaltungen 0

Der diesjährige Kongress der Deutschen Gesellschaft für Soziologie stand unter dem Thema „Gesellschaft unter Spannung“ und fand coronabedingt vom 14. bis 25. September 2020 digital statt. In der Ad-hoc-Gruppe „Pluralisierte Sicherheitsarbeit im Kontext gesellschaftlicher Spannungen“, die von den PluS-i Teammitgliedern Frauke Reichl und Nathalie Hirschmann beantragt und moderiert wurde, wurde über verschiedene Sicherheitsakteure referiert und diskutiert, die in unterschiedlicher Weise in der pluralisierten Sicherheitsarchitektur vertreten sind.

In ihrem Vortrag beschäftigten sich Tim Lukas (Bergische Universität Wuppertal) und Jan Üblacker (EBZ Business School Bochum) mit den Aufwertungsprozessen und dem kommunalen Ordnungshandeln im Bahnhofsviertel in Düsseldorf.

Thomas Schmidt-Lux (Universität Leipzig) gab Einblicke in seine Forschung zu Bürgerwehren und anderen Vigilanten bzw. vigilanter Gewalt. Dabei ging er in seinem Vortrag der Frage nach, welche Sicherheitsvorstellungen sich bei derartigen Gruppen und den sie unterstützenden Akteuren rekonstruieren lassen.

Bernadette Hof (Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg) stellte Ergebnisse ihrer Dissertation vor, in der es um die Sicherheitsarbeit gewerblicher Sicherheitsdienstleister im halböffentlichen Raum geht. Dabei stellte sie die Frage nach den Sicherheitsrationalitäten, die durch die organisationalen Praktiken der Dienstleister aktualisiert und erzeugt werden können.

Im Rahmen ihres Vortrags setzte sich Claudia Tutino (Westfälische Wilhelms-Universität Münster) mit der Extremen Rechten auseinander und welche Herausforderungen diese für die Polizei bereithält. Grundlage des Vortrags stellte dabei ihr Promotionsprojekt dar, in dem sie sich mit den polizeilichen Wahrnehmungs- und Bewertungsmustern rechter Gewaltdelinquenz beschäftigt. 

Im letzten Vortrag stellte Jan Beek (Johannes Gutenberg-Universität Mainz) erste Ergebnisse seiner ethnographischen Feldforschung bei einem Polizeirevier in einer deutschen Mittelstadt zu den Interaktionen zwischen unterschiedlichen polizierenden Akteuren als sprachliche Praxis vor.

Die Ad-hoc-Gruppe schloss mit einer abschließenden Fragerunde an die Vortragenden ab, in der diese ihre Eindrücke schilderten, welche Änderungen im Akteurshandeln seit der Corona-Pandemie zu beobachten sind.