Pressemitteilung: Vielfalt bei der Sicherheitsproduktion in urbanen Räumen

Pressemitteilung: Vielfalt bei der Sicherheitsproduktion in urbanen Räumen

23. Juni 2017 Publikationen 0
Start des fünfjährigen BMBF geförderten Nachwuchsforschungsprojektes „PluS-i“ zum Thema des pluralen Polizierens an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster

In städtischen Räumen sind heute neben der Polizei viele weitere Akteure, Institutionen und Organisationen (z. B. das Sicherheitsgewerbe, kommunale Ordnungsdienste oder Bürgerinnen und Bürger) an der Gewährleistung von Sicherheit und Ordnung beteiligt. Welche dieser Akteure, in welchem Umfang und mit welchen Aufgaben und Kompetenzen im städtischen Raum tätig sind, unterscheidet sich aber von Stadt zu Stadt. Es handelt sich um eine lokal sehr heterogene Entwicklung. In der Fachöffentlichkeit wird dies unter dem Begriff des pluralen Polizierens diskutiert, welches zwar kein neues Phänomen darstellt, aber bisher in seiner Breite und Vielfalt noch unzureichend untersucht wurde.

Das am 1. Juni 2017 am Institut für Politikwissenschaft der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster gestartete Nachwuchsforschungsprojekt PluS-i untersucht, welche unterschiedlichen staatlichen, kommunalen, privatwirtschaftlichen und zivilgesellschaftlichen Formen des Polizierens im städtischen Raum existieren, wie die Akteure agieren und ihr Handeln organisieren. Anhand von fünf Städten sollen so idealtypische Modelle des pluralen Polizierens identifiziert werden. Ferner soll untersucht werden, welche zentralen Ansprüche solche Modelle erfüllen sollten und inwieweit die gefundenen Modelle diesen Anforderungen genügen. Dabei verbindet das interdisziplinär ausgerichtete Vorhaben soziologische, politik-, verwaltungs- und wirtschaftswissenschaftliche Fragestellungen miteinander. Darüber hinaus soll auch überprüft werden, wie sich die gewonnenen wissenschaftlichen Erkenntnisse am besten für die Praxis aufbereiten lassen. Als Nachwuchsforschungsprojekt nimmt die Weiterentwicklung der Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler auf unterschiedlichen Kompetenzebenen einen besonderen Stellenwert ein.

Die Nachwuchsgruppe PluS-i wird für fünf Jahre vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen der Bekanntmachung „Nachwuchsförderung durch interdisziplinären Kompetenzaufbau“ des Rahmenprogramms der Bundesregierung „Forschung für die zivile Sicherheit 2012-2017“ mit 2,2 Mio. Euro gefördert. Unterstützt wird die Nachwuchsgruppe durch assoziierte Partner sowie Mentorinnen und Mentoren an wissenschaftlichen Einrichtungen: Bundesverband der Sicherheitswirtschaft e.V., Deutsche Hochschule der Polizei, Europäisches Zentrum für Kriminalprävention e.V., Fachhochschule für öffentliche Verwaltung Nordrhein-Westfalen, Hessische Hochschule für Polizei und Verwaltung, Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt, Landesamt für Ausbildung, Fortbildung und Personalangelegenheiten der Polizei Nordrhein-Westfalen, Ordnungsamt der Stadt Essen, Universität Siegen und Westfälische Wilhelms-Universität Münster.

Weitere Informationen zur Nachwuchsgruppe finden Sie auch unter www.sifo.de.